REIFENTECHNOLOGIE BEI DRIVER

Welche Autoreifen dürfen im Winter gefahren werden?

Der Autoreifen ist buchstäblich das Bindeglied zwischen Ihrem Auto und der Straße. Ob nun Regen, Hitze, Schnee oder Schlaglöcher, die Räder eines Fahrzeugs müssen auf ihrem Weg zum Ziel so einiges mitmachen. Allerdings ist ein Reifen weitaus mehr als nur ein rundes Stück Gummi. Vielmehr ist es ein technologisches Wunderwerk, das aus bis zu 20 Bauteilen besteht und dank seiner innovativen Konstruktion für ein Maximum an Stabilität, Fahrkomfort und Sicherheit sorgt.

Wie ist ein Autoreifen aufgebaut?

Der Reifen besteht aus weitaus mehr als nur aus Gummi und setzt sich aus rund 20 verschiedenen Materialien zusammen. Von besonderer Bedeutung ist dabei nicht nur die Lauffläche mit ihrem unterschiedlich ausgeprägten Reifenprofil, sondern vor allem das Innenleben eines Reifens. Bei der sogenannten Karkasse handelt es sich um ein durchdachtes Konstrukt aus Stahldrähten, Baumwolle und Nylon, die eng miteinander verwoben und fest mit dem Gummi verbunden sind. 


Grundsätzlich besteht ein Autoreifen aus vier Hauptbestandteilen: 


  • Lauffläche oder Laufstreifen: Bei der Lauffläche handelt es sich um das verbindende Element zwischen Reifen und Straße, über welches die Kraft des Antriebs übertragen wird. Dieser sogenannte Laufstreifen umschließt die Karkasse und verfügt je nach Art und Einsatzgebiet des Reifens über eine Gummimischung und Profilierung.
  • Seitenwand und Stahlgürtel: Als nächstes folgt ein mehrschichtiges Konstrukt aus Stahlgewebe und Kunstfasern, das die Karkasse unter dem Laufstreifen vor äußeren Einflussfaktoren schützt (Stahlgürtel). Die Seitenwand sorgt weiterhin für ein stabiles Fahrverhalten.
  • Reifenwulst: Damit der Reifen auch nach dem Aufpumpen fest auf der Felge sitzt und nicht herunterrutscht, hält die an das Felgenhorn gedruckte Wulst den Reifen in Position. Handelt es sich dabei um einen Reifen ohne innenliegenden Schlauch, übernimmt die Reifenwulst zudem die Aufgabe eines Dichtrings.
  • Karkasse: Das Innenleben eines Reifens übernimmt eine stützende Funktion und besteht aus mehreren Gewebelagen, die unabhängig voneinander in Gummi eingebettet sind. Desto mehr Gewebeschichten aus wahlweise Kord, Kunstseide, Polyamidfasern oder Stahl verarbeitet werden, umso stabiler wird die Karkasse. Je nachdem wie diese aufgebaut ist, unterscheidet man zwischen einem Diagonalreifen und einem Radialreifen.

Aus welchem Material besteht ein Autoreifen?

Ein Reifen besteht nicht einfach nur aus Kautschuk, sondern aus mehreren Gummimischungen und vielen weiteren Elementen und ist mit einem Geflecht aus Stahl- und Textilgewebe durchzogen. 


Darüber hinaus kommen viele weitere Stoffe hinzu, um den Reifen dauerhaft griffig, flexibel und haltbar zu machen. Jede Menge Rohstoffe, weshalb ein abgefahrener Autoreifen am Ende fachgerecht entsorgt werden muss.


  • Ruß, Silica, Kohlenstoff und Kreide dienen als Füllstoffe
  • Stahl, Rayon und Nylon sorgen für die nötige Festigkeit
  • Öle und Harze halten die Gummimischung geschmeidig
  • Schwefel und Zinkoxid sorgen für optimalen Grip auf der Straße
  • Additive sowie weitere Chemikalien schützen vor frühzeitiger Alterung und Materialermüdung

Was ist der Unterschied zwischen Diagonalreifen und Radialreifen?

Je nachdem wie die einzelnen Schichten der Karkasse aufgebaut sind, wird zwischen einem Diagonalreifen oder einem Radialreifen unterschieden.


  • Radialreifen: Die einzelnen Gewebeschichten der Karkasse sind radial im Winkel von bis zu 90 Grad zur Laufrichtung angeordnet und werden von einem zusätzlichen Gürtel aus mehreren Textilfasern oder Stahlcord umschlossen. Dadurch wird der Reifen flexibler, stabiler und robuster.
  • Diagonalreifen: Hier kreuzen sich die Cordfäden der einzelnen Gewebschichten der Karkasse in einem spitzen Winkel von bis zu 40 Grad. Dadurch ist der Reifen stabiler, härter und besitzt einen höheren Rollwiderstand.

Beide Varianten bringen aufgrund ihrer individuellen Materialeigenschaften unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. So kommt der Radialreifen mittlerweile bei fast allen modernen Fahrzeugen zum Einsatz, da dessen Aufbau weniger Kraftstoff verbraucht, einen besseren Grip bietet und für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Demgegenüber werden Diagonalreifen zumeist bei Fahrzeugen verwendet, bei denen es weniger auf die Geschwindigkeit als vielmehr auf die Traglast ankommt.

Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Sommerreifen, Winterreifen und Allwetterreifen?

In erster Linie wird der optimale Einsatzbereich eines Autoreifens über dessen Gummimischung bestimmt. Auch der Aufbau des Reifenprofils und die Anzahl der Lamellen beeinflusst die Einordnung.


  • Sommerreifen: Die Gummimischung ist zumeist härter, um möglichst wenig Abrieb und Rollwiderstand zu verursachen sowie höheren Temperaturen standzuhalten. Das Reifenprofil ist auf optimale Griffigkeit und Lauffreudigkeit bei trockenen Straßenverhältnissen ausgelegt.
  • Winterreifen: Die Gummimischung fällt deutlich weicher aus und verhärtet selbst bei niedrigen Temperaturen weniger schnell. Dadurch fällt der Abrieb etwas höher aus und auch der Rollwiderstand und die Laufgeräusche sind größer. Das Reifenprofil ist deutlich ausgeprägter und durchzogen von zahlreichen Lamellen für optimalen Grip auch bei Schnee und Eis.
  • Ganzjahresreifen: Die Gummimischung der sogenannten Allwetterreifen verbindet die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen, kann aber bei sehr hohen oder niedrigen Temperaturen nicht dieselbe Performance bieten. Auch das Reifenprofil ist ebenso ein Kompromiss aus optimaler Traktion, Griffigkeit und adäquatem Rollwiderstand.